Im gesamten Fürstentum Asturien gibt es verschiedene Werke der vorromanischen asturischen Kunst. Dieser als Asturische Kunst bezeichnete Baustil entstand mit dem Aufstieg der Monarchie von Asturien ab dem 8. Jahrhundert und ist einer der charakteristischsten Ausdrücke der Kunst dieser Region. Dieser einzigartige Stil ist nur im Fürstentum Asturien zu finden, weil es eng mit dem ersten christlichen Königreich der iberischen Halbinsel nach der muslimischen Eroberung verbunden ist. Die wichtigsten dieser Kunstwerke sind die sechs Werke vorromanischer asturischer Kunst, die von der UNESCO unter der Bezeichnung „Monumente in Oviedo und im Königreich Asturien“ zum Weltkulturerbe erklärt wurden und die hier einer kurzen Erklärung würdig sind.
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Kirche Santa María del Naranco
Auf dem Hügel Monte Naranco in Oviedo befindet sich das bedeutendste vorromanische Bauwerk im Fürstentum Asturien. Vier Kilometer von der Provinzhauptstadt entfernt wurde es von König Ramiro I. als Palast – nicht als Kirche – erbaut und ursprünglich als Aula Regia, also als Empfangs- oder Thronsaal genutzt. Die Santa María del Naranco wurde 842 fertiggestellt und ist ein rechteckiges, zwei Stockwerke hohes Gebäude mit einer Krypta im Untergeschoss und einem lichtdurchfluteten Obergeschoss, das über eine monumentale doppelte Außentreppe erklommen wird. Diese besondere Architektur und der Panoramablick auf Oviedo, den man von diesem Hügel aus hat, machen die Santa María del Naranco zu einem Muss, wenn man das vorromanische Asturien erkunden möchte, und zu einem der interessantesten Orte zum Fotografieren.
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San Miguel de Lillo
Um 842 ließ König Ramiro I. die Kirche San Miguel de Lillo bauen, die dem Erzengel Michael geweiht ist und sich ganz in der Nähe der Kirche Santa María del Naranco befindet. Heute steht nur noch ein Drittel des ursprünglichen Gebäudes, da im Spätmittelalter ein Teil der Kirche einstürzte und wieder aufgebaut werden musste. Der in drei Schiffe aufgeteilte Innenraum ist durch Säulen getrennt, die auf mit evangelischen Symbolen verzierten Sockeln stehen und die gewölbte Decke tragen.
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Santa Cristina de Lena
Nur 35 Kilometer von Oviedo entfernt liegt auf einem Hügel im Tal des Lena-Flusses die Kirche Santa Cristina de Lena, ebenfalls ein von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärtes Bauwerk. Ihre innere Struktur unterscheidet sich von anderer Kirchen der asturischen Monarchie dadurch, dass ihr Grundriss die Form eines griechischen Kreuzes aufweist, was für die Architektur Asturiens ungewöhnlich ist. Genießen Sie doch die spektakuläre Natur der Umgebung von Santa Cristina de Lena, und — wenn Sie die Schönheit der umliegenden Dörfer kennenlernen möchten — verpassen Sie auf keinen Fall Mieres und den Naturpark Las Ubiñas - La Mesa mit seiner spektakulären Landschaft, die zum Biosphärenreservat erklärt wurde und fünfzig Minuten von der Hauptstadt entfernt liegt.
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San Julián de Los Prados
Praktisch im Zentrum von Oviedo befindet sich die Basilika San Julián de Los Prados, auch Santullano genannt, die als das älteste und größte noch erhaltene Gebäude der asturischen Vorromanik gilt. Sie wurde unter der Herrschaft von Alfons II. dem Keuschen (791-842) erbaut und dem Heiligen Julián und seiner Frau, der Heiligen Basilisa, geweiht. Im Inneren, mit dem typisch dreischiffigen Grundriss einer derartigen lateinischen Basilika, sticht besonders die malerische Dekoration hervor, sowohl wegen ihrer großen Flächen, als auch wegen der Vielfalt der Darstellungen, die zu ihrer Zeit in ganz Westeuropa geläufig waren.
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Heilige Kammer in Oviedo
Die Heilige Kammer befindet sich in der Kathedrale von Oviedo. Sie wurde von einem asturischen König als Pfalzkapelle gegründet, beherbergt die Heilige Arche und das Heilige Grabtuch und ist heute ein Symbol für Asturien. Seit ihrer Gründung war sie ein Treffpunkt für Pilger, Andächtige und Reisende. Dank einer Restaurierung können Sie heutzutage unter anderem die romanischen Schnitzereien von Apostelfiguren betrachten.
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La Foncalada
La Foncalada, ebenfalls in der Stadt Oviedo gelegen, ist ein einzigartiges Beispiel für den vorromanischen Zivilbau. Das Brunnenhaus wurde im 9. Jahrhundert während der Herrschaft Alfons III. errichtet. Eigentlich schützt es eine Trinkwasserquelle, deren Wasser in einem überdachten Becken gesammelt wird. Sie werden sehen, dass auf dem Giebel das Viktoria-Kreuz mit dem Alpha und dem Omega eingemeißelt ist.