Die Route des Don Quijote

Sie können Ihre Tour in der Calle Mayor beginnen, dann zu dem hübschen Platz Plaza de Cervantes gehen (versäumen Sie dort nicht das kuriose Freilichttheater Corral de Comedias zu sehen) und von dort aus zur berühmten Universität weitergehen. Danach erwartet Sie die Hauptattraktion des Tages: der Besuch im Museum und Geburtshaus von Cervantes, einem Nachbau des Anwesens, in dem der Schriftsteller laut einigen Studien geboren wurde und seine Kindheit verbrachte. Wie eine Reise in das 16. und 17. Jahrhundert ist dieses typische Gebäude aus jener Zeit mit seiner Küche, dem Esszimmer, dem Wohnraum der Damen und sogar einer chirurgischen Praxis (Cervantes' Vater war Chirurg). Vielleicht können Sie auch einen der Workshops oder Shows genießen, die hier veranstaltet werden. Übrigens sind die beiden Gestalten am Eingang die Hauptfiguren unserer Geschichte: Don Quijote und sein Knappe Sancho Panza. Machen Sie ein Selfie von sich mit ihnen? Nach diesem besonderen Besuch können Sie andere Monumente von Alcalá besichtigen, wie beispielsweise die Magistrale Kathedrale, und bei einem Bummel durch die vielen Tapas-Lokale neue Kraft tanken, denn, wenn Sie dort ein Getränk bestellen, erhalten Sie immer eine leckere, typische Kleinigkeit zum Essen dazu, die im Preis inbegriffen ist. Übernachten Sie anschließend in Alcalá oder im ca. 30 Kilometer entfernten Madrid.

Wenn Sie jedoch wenig Zeit haben und sich für nur einen berühmten, mit Cervantes verbundenen Ort in Madrid entscheiden müssen, gibt es nur einen: die Kirche und das Kloster der Barfüßigen Trinitarierinnen (Calle Lope de Vega, 18). Es gibt Hinweise, dass Cervantes und seine Frau hier begraben sind. Deshalb wurde hier ein Grabdenkmal zu seinen Ehren mit einer Gedenktafel gesetzt, die einen Auszug eines seiner Werke trägt: „Die Zeit ist kurz / die Sehnsucht wächst / die Hoffnung schwindet / und angesichts dessen / stelle ich das Leben über meinen Wunsch / zu leben“. Es gibt noch weitere mit Cervantes verbundene Orte in Madrid, wie die Taverne Casa Alberto (gelegen in dem Gebäude, in dem Miguel de Cervantes Die Leiden von Persiles und Sigismunda sowie den zweiten Teil des Quijote schrieb), die Cervantes-Gesellschaft (sie befindet sich dort, wo im Jahr 1605 die erste Ausgabe des Quijote gedruckt wurde), die Nationalbibliothek (dort ist ein Exemplar der ersten Auflage des Quijote erhalten) oder die Plaza de España (mit Statuen des Schriftstellers und seiner Figuren). 

Nur eine halbe Autostunde entfernt liegt Toledo, eine eindrucksvolle Welterbestadt, auch bekannt als die Stadt der drei Kulturen. Hier befinden sich unter anderem die herrliche Kathedrale, Moscheen wie die Cristo de la Luz oder Synagogen wie El Tránsito, neben der sich außerdem das interessante Sephardische Museum befindet. Diese Stadt darf bei Ihrer Tour nicht fehlen. Einen herrlichen Panoramablick genießen Sie am Aussichtspunkt Mirador El Valle.

Sicher werden Sie von der Aussicht begeistert sein, die sich Ihnen von dem Hügel aus bietet, von den Farben, der Ebene und auch von den 12 Windmühlen selbst, die zu den am besten erhaltenen Spaniens zählen. Sie alle haben Namen, die mit dem Quijote zusammenhängen. Besonders interessant ist die Mühle „Sancho“, denn sie besitzt noch den Originalmechanismus aus dem 16. Jahrhundert. Falls Sie sie von innen besichtigen möchten: Die „Bolero“-Mühle ist immer für Besichtigungen geöffnet. In Consuegra können Sie Spezialitäten der Region La Mancha probieren: Gachas, Migas oder Duelos y Quebrantos.Etwa 30 Autominuten entfernt liegt Alcázar de San Juan, deren Bewohner Cervantes zum Ehrenbürger ernannt haben und behaupten, Cervantes sei in ihrer Pfarrkirche Santa María la Mayor getauft worden. Die Windmühlen (den Sonnenuntergang unbedingt hier genießen!) und die geschichtsträchtigen Straßen, die man sich gut zu Zeiten des alten Landadels vorstellen kann, werden Ihnen bestimmt gefallen. Besuchen Sie auch das Museumshaus des Edelmanns und das Cervantes-Informationszentrum. 

Stärken Sie sich mittags gut, denn jetzt geht es auf die Suche nach der Liebe, und das ist nie eine leichte Aufgabe. „Dulcinea von Toboso ist das schönste Weib auf der Welt, und ich bin der unglücklichste Ritter auf Erden, und es wäre nicht recht, wenn diese Wahrheit durch meine Schwäche eine Einbuße erlitte.“ Dies sind nur einige der Worte, die Don Quijote seiner ewigen Liebe widmete, dem Mythos, den er schuf: Dulcinea von Toboso.El Toboso existiert wirklich (etwa 20 Autominuten von Campo de Criptana). Dort können Sie das Museumshaus der Dulcinea besuchen, mit dem ein Herrenhaus der Mancha aus dem 16. Jh. nachgebildet wurde. Der Überlieferung nach gehörte dieses Haus Ana Martínez Zarco de Morales („die süße Ana“), an der sich Cervantes für seine Dulcinea inspiriert hatte. Darüber hinaus finden Sie auf dem Plaza Mayor das Monument, das El Toboso der Dulcinea und ihrem Verehrer widmete. Andererseits können Sie das Cervantes-Museum besuchen, das zahlreiche Ausgaben dieses Werks in bis zu 70 Sprachen beherbergt, von denen viele von Persönlichkeiten aus Politik und Kultur signiert wurden.

Können Sie sich vorstellen, sich vielleicht an jenem emblematischen „Ort der La Mancha“ zu befinden, an dessen Namen sich der Erzähler von Don Quijote nicht erinnern wollte? Andere wiederum behaupten, besagter Ort sei Villanueva de los Infantes.Wir setzen unsere Fahrt (weitere 50 Kilometer) nach Ossa de Montiel fort, denn dort spielen sich zwei Passagen, die für die Abenteuer des Don Quijote von besonderer Bedeutung sind, ab: die magische Höhle von Montesinos (wo er durch die Zeit reiste) und die Ruinen der Burg von Rochafrida. Denken Sie daran, dass es zum Besuch der Höhle notwendig ist, einen Termin mit einem der autorisierten Unternehmen zu vereinbaren. Informieren Sie sich deshalb vorher in einem Fremdenverkehrsbüro.Den Tag können wir nutzen, um das rund 50 Kilometer entfernte Villanueva de los Infantes (und das Haus des Don Diego de Miranda, der Überlieferung zufolge der Ritter Grünmantel, dessen Heldentaten Don Quijote so oft erwähnt), oder den Naturpark Lagunas de Ruidera (in etwa 45 Kilometern Entfernung) kennen zu lernen, eines der schönsten Feuchtgebiete Spaniens. Im Anschluss bietet es sich an, in Ciudad Real zu übernachten.

Ein Besuch des Quijote-Museums in der Stadt ist ein Muss auf einer solchen Tour, bei der es interessant zu erleben ist, wie sich die Nachbildungen der Charaktere des Werks „miteinander unterhalten“. Am Nachmittag können Sie noch nach Almagro, eine der reizendsten Städte Spaniens fahren (nur eine halbe Autostunde entfernt). Allein dier Plaza Mayor ist wirklich einmalig. Auf dem Platz selbst empfehlen wir den Besuch des Corral de Comedias aus dem 17. Jh. (wenn möglich in Verbindung mit einer Theatervorstellung). Und wenn Sie vorhaben, noch ein paar Tage länger zu bleiben, sollten Sie das Nationale Theatermuseum besuchen. Hier endet unser besonderer Reisevorschlag mit dem Ziel, die Figur des Don Quijote und den Mann, der sie ins Leben rief, ein wenig besser kennenzulernen. Sicher hat es sich gelohnt, denn „Wer viel liest und viel reist, sieht viel und weiß viel“.