Maó erstreckt sich entlang des Ufers eines der besten und größten Naturhäfen des Mittelmeers.
Die Hauptstadt der Insel Menorca beherbergt in ihren mediterranen Straßen eine Vielzahl von Kirchen, vornehmen Gebäuden und Palästen.
Doch in Mahón findet man auch Spuren der verschiedenen Kulturen, die die Stadt im Laufe der Geschichte besiedelten. In der Umgebung der Stadt kann man Ausgrabungsstätten, z.B. in Trepucó, besuchen, wo man eines der besten Beispiele prähistorischer Kunst der Insel bewundern kann. Äußerst attraktiv sind natürlich auch die zahlreichen kleinen Buchten in der Nähe und die Lage direkt am Naturpark S’Albufera des Grau, I’lla d’en Colomi i el Cap de Favàritx, einem der bedeutendsten Ökosysteme der Balearen.Es heißt, der Gründer Mahóns sei der karthagische General Mago, der Bruder Hannibals, gewesen. Sicher ist jedoch, dass sowohl die heutige Stadt Mahón als auch der Rest der Insel im Laufe der Geschichte von verschiedenen Zivilisationen bevölkert wurde. Bereits 2000 v. Chr. gab es Siedlungen auf der Insel, deren Bewohner ein bedeutendes archäologisches Erbe hinterlassen haben, wie z.B. in den Talayots (Megalith-Denkmal in Form eines Turmes) und den Navetas (Grabdenkmal in Form eines umgedrehten Schiffsrumpfs) deutlich wird. Ab dem Jahr 123 v. Chr. unter römischer Herrschaft, erlangte die Stadt große strategische Bedeutung, so dass die Kolonie Mago (das heutige Mahón) im Jahre 73-74 n. Chr. von Kaiser Vespasian zur Gemeinde erklärt wurde. Mit der Ankunft der Mauren entwickelte sich die Stadt zu einem bedeutenden Handelshafen der Mittelmeers, bis die Insel 1287 von dem christlichen König Alfons III. zurückerobert wurde. Viele Jahre später, im 18. Jahrhundert, lebte dieser Glanz wieder auf, als die Stadt unter britischer Herrschaft zum Verwaltungszentrum Menorcas erklärt wurde. Die Stadt In den Straßen des Altstadtkerns von Mahón, besonders in der Nähe der Plätze Colón, Sant Francesc, Conquesta und Miranda, kann man eine Vielzahl bürgerlicher Häuser und historischer Gebäude bewundern. Einer dieser Plätze, die zentral gelegene Plaza de España, beherbergt bedeutende Sehenswürdigkeiten. Die gotische Kirche Santa María, wurde im 13. Jahrhundert errichtet und im 18. Jahrhundert umgebaut. An der Außenseite des Sakralbaus, des größten der Insel, erhebt sich ein schlanker Glockenturm. Im Inneren kann man eine Orgel aus dem 19. Jahrhundert bewundern, die durch ihre Klangqualität besticht. Neben der Kirche befindet sich das Rathaus, das auch als Sa Sala bekannt ist. Die Renaissance-Fassade des Gebäudes wird von einer Uhr beherrscht, die der erste britische Gouverneur, Richard Kane, auf die Insel brachte. Unter den Räumen des Rathauses ist besonders der Plenarsaal hervorzuheben, in dem Portraits berühmter Persönlichkeiten der Stadt zu sehen sind. Die Carmen-Kirche, die sich an dem gleichnamigen Platz erhebt, gehört ebenfalls zu den bedeutenden Sakralbauten Mahóns. Sie wurde im 18. Jahrhundert im klassizistischen Stil erbaut und beherbergt einen wunderschönen barocken Kreuzgang. Die Stadt bietet sich auch wunderbar für Spaziergänge an. Die Fußgängerzone Carrer Nou wird von zahlreichen traditionellen Kunsthandwerksläden gesäumt. Der über 5 km lange Naturhafen bietet eine große Freizeit- und Vergnügungszone mit vielen Restaurants, Bars und Terrassen. In der Umgebung des Hafens kann man die Brennereien für mallorquinischen Gin (ein mit Wacholderbeeren aromatisiertes Getränk) besuchen, in denen auf traditionelle englische Art gebrannt wird. Museen in MahónIn der Kirche Sant Francesc, dem früheren Franziskanerkloster Jesús (17.-18. Jh.) befindet sich heute das Museum von Menorca (Museo de Menorca). In seinen verschiedenen Räumen kann man die Geschichte und die Bräuche der menorquinischen Bevölkerung kennen lernen. Von großer Bedeutung für das kulturelle Leben in Mahón ist das Ateneo Científico, Literario y Artístico (Wissenschaftlicher, Literarischer und Künstlerischer Kulturverein) das interessante Kartographie-, Fossil- und Keramiksammlungen beherbergt. Im südlichen Teil der Bucht kann man das Heeresmuseum besichtigen, das in der früheren Pulverkammer der Burg San Felipe untergebracht ist. Seine Ausstellung konzentriert sich hauptsächlich auf die Geschichte der beiden Festungen San Felipe und La Mola. Umgebung und GastronomieIn der Umgebung von Mahón stößt man auf einige der bedeutendsten prähistorischen Fundstätten der Insel. Nur wenige Kilometer Richtung Süden von der Inselhauptstadt entfernt liegt Trepucó, eine primitive Siedlung, in der man eine der besterhaltenen sog. Taulas (Megalith-Denkmal in Form eines T) der Balearen besichtigen kann. Schöne Ausflugsziele sind auch Torelló, wo sich die frühchristliche Basilika Es Fornàs de Torelló befindet, und die Siedlung Talatí de Dalt, in der eine Taula und mehrere Talayot-Türme zu sehen sind.An Menorcas Küsten befinden sich bedeutende touristische Zentren. An der Küste von Sant Lluís, südlich von Mahón gelegen, liegt Binibèquer Vell. Der Ort weist eine Architektur im traditionellen Stil der Insel auf und verfügt über Strände wie Binidalí und Binisafúa.Wenn man die südliche Küste entlang fährt, kommt man zu weiteren Küstenorten wie Cala En Porter und Cala Galdana.Im Landesinneren sollte man sich Alaior ansehen. Aus dessen altem Ortskern ragen die Kirchen Santa Eulàlia und San Diego heraus, die beide aus dem 17. Jahrhundert stammen. Der Ort ist auch für seine prähistorischen Monumente wie das Megalith-Grab Roques Llises oder den Turm Torre den Gaumes bekannt.An der Ostküste Menorcas befindet sich das wichtigste Feuchtgebiet der Insel, der Naturpark S’Albufera des Grau, I’lla d’en Colomi i el Cap de Favàritx. Den Mittelpunkt des Parks bildet eine seichte Küstenlagune, an der man wunderbar Seevögel beobachten kann. Das ungewöhnliche natürliche und kulturelle Umfeld Menorcas hat zusammen mit der stabilen sozioökonomischen Entwicklung dazu geführt, dass die Insel 1993 zum Biosphärenreservat erklärt wurde.Die Mayonnaise ist die internationalste Soße der menorquinischen Küche und wird aus Eiern, Öl und Knoblauch zubereitet. Die Hauptzutaten einiger der typischsten Gerichte der Insel kommen aus dem Meer, wie z.B. im Fall des Langusteneintopfs und dem gebackenen Sepiatopf. Zum Nachtisch kann man Käse mit der Herkunftsbezeichnung "Denominación de Origen Mahón" kosten.