Das Herausragende an dieser Semana Santa ist die Pracht.
Dieses Fest ist auch als 'Blancos y Azules' (Weiße und Blaue) bekannt; es gibt zwar noch mehr Bruderschaften in Lorca, aber diese beiden sind die wichtigsten und entsprechend stehen sie in klarer Konkurrenz zueinander. Der große Umzug findet in der sog. La Carrera statt. Daran nehmen als römische Kaiser Verkleidete, ägyptische Truppen, Römergötter in schweren Wagen, Quadrigas und Reiter sowie Jungfrauenskulpturen mit reich bestickten Brokattüchern, prachtvolle Standarten u.v.m. teil. Wegen ihrer Pracht ist die Standarte mit dem Titel 'Gebet im Garten' (weiß), die auch als Blumentuch bekannt ist, am auffälligsten.
Die am meisten erwarteten Stationen sind jene, in der Kleopatra von den ägyptischen Truppen auf den Schultern getragen wird, oder die des dämonisch aussehenden Antichrists. Außerdem können Wagen-Wettrennen bewundert werden. Bei der Barockprozession am Gründonnerstag und Karfreitag, bei der zwei Laienbrüderschaften (die Weißen und die Blauen) konkurrieren, verwandelt sich die Stadt in ein einziges Farbenmeer mit Gold und Silber. Die Weißen bauen sich rund um die Verbitterte Mutter Gottes auf, während die Blauen die Schmerzensreiche Mutter Gottes zu ihrer Patronin wählen.
Die Karwoche zählt zu den prächtigsten und emotionsgeladensten Veranstaltungen. Frömmigkeit, Kunst, Farbenpracht und Musik verschmelzen bei den verschiedenen Ereignissen miteinander, mit denen des Todes Christi gedacht wird: den Prozessionen. Bei diesen Festzügen ziehen die Mitglieder der verschiedenen Bruderschaften und Zünften in ihren charakteristischen Gewändern durch die Straßen und tragen dabei Heiligenskulpturen (pasos) im Rhythmus der Trommeln und der Musik – Bilder von schlichter Schönheit.